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Abhängigkeitserkrankungen

Abhängigkeitserkrankungen

Der Bereich Abhängigkeitserkrankungen stellt ein breites Angebot an Dienstleistungen für Menschen mit Suchtproblemen aller Art bereit.

Konzept

Das Behandlungskonzept basiert auf den vier Säulen des Münsterlinger Modells der Suchtbehandlung – Recovery, Restriktionsfreiheit, Zieloffenheit und der integrativen Behandlung komorbider Störungen – und orientiert sich an aktueller wissenschaftlicher Studienlage. In einem offenen, wertschätzenden und gemeinschaftlichen Setting werden individuelle Therapieziele entwickelt, die von Abstinenz bis zu konsumreduzierten oder -kontrollierten Ansätzen reichen. Die qualifizierte Entzugs- und Weiterbehandlung erfolgt systemisch-lösungsorientiert und wird durch psychodynamische und verhaltenstherapeutische Methoden ergänzt. Ein restriktionsfreier Rahmen stärkt Eigenverantwortung, Motivation und authentische Selbsterfahrung und unterstützt die persönliche Entwicklung sowie die nachhaltige psychische Stabilisierung.

Recovery – Wir haben eine ressourcenorientierte Einstellung, die Menschen mit Suchterkrankungen und ggfs. anderen psychischen Erkrankungen dabei unterstützt, trotz Einschränkungen ein selbstbestimmtes und zufriedenes Leben zu führen. Im Fokus stehen die Stärkung von Hoffnung, Selbstbestimmung, Kompetenzen und sozialer Teilhabe, anstatt nur auf die Symptome zu schauen.

Restriktionsfreiheit – Wir verzichten vollständig auf Kontrollfunktionen wie bspw. Urin- und Atemalkoholkontrollen (ausser bei medizinischer Indikation) oder Zimmer- und Gepäckkontrollen. Stattdessen arbeiten wir mit Transparenz, Eigenverantwortung und der therapeutischen Beziehung. Konsumereignisse werden nicht bewertet oder bestraft, sondern als Teil der Erkrankung verstanden. Durch den Wegfall von Restriktionen wird die offene Reflexion von Konsumereignissen im Gruppen- und Einzelsetting möglich und therapeutisch nutzbar.

Zieloffenheit – Bei Eintritt erfolgt eine individuelle Zielklärung mit vier möglichen Zielen hinsichtlich des Substanzgebrauchs: Abstinenz (vollständiges Beenden der Einnahme), Konsumreduktion (Verringerung der konsumierten Menge), Schadensminderung (Stabilisierung und Minimierung von Risiken des Konsums) oder kontrollierter Konsum (bewusster Umgang mit und aktive Reflektion des Konsums). Eine enge Begleitung erfolgt über Konsum- und Gefühlstagebücher, die Selbstwahrnehmung und Emotionsregulation fördern. Ziel ist das Erlernen einer selbstbestimmten Konsumkompetenz, die über den Klinikaufenthalt hinaus Bestand hat.

Integrative Behandlung komorbider Störungen – Wir glauben, dass Sucht häufig aus einer Selbstregulationsstrategie heraus entstanden ist. Daher erachten wir es als essenziell die zugrundeliegenden psychischen Erkrankungen zu erkennen und zu behandeln. Im Vordergrund stehen beziehungsorientiertes Arbeiten, die Förderung von Selbstwert, Selbstfürsorge und Entscheidungskompetenz sowie das Erlernen gesunder Emotionsregulationsstrategien. Ergänzend werden achtsamkeitsbasierte Verfahren zur Stärkung der Selbststeuerung eingesetzt. Bei zusätzlichem Bedarf erfolgt entweder die Weitervermittlung in spezifische Behandlungsangebote (z.B. stationäre Traumatherapie) oder es erfolgt eine spezifische Therapie auf einer unserer Abteilungen (z.B. Diagnostik und Behandlung von Trauma, ADHS, Depression, Ängsten usw.). 

Unser stationäres Angebot für Menschen zwischen 18 und 65 Jahren

Abteilung S1: Alkohol- und Medikamentenentzug und Therapie 

In dieser Abteilung behandeln wir Menschen mit im Vordergrund stehender Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit, die etwas an ihrem Konsumverhalten ändern möchten. 

Abteilung S2: Drogenentzug und Therapie

In dieser Abteilung behandeln wir Menschen mit im Vordergrund stehender Drogenabhängigkeit (z.B. von Heroin, Kokain, Crack, Cannabis, Amphetaminen usw.), die etwas an ihrem Konsumverhalten ändern möchten. Es stehen ausserdem drei Plätze für Jugendliche ab 16 Jahren zur Verfügung. 

Abteilung S3 «ReThur»: Psychotherapeutische Behandlung der Komorbiditäten bei Drogenabhängigkeit

In dieser Abteilung behandeln wir Menschen mit im Vordergrund stehender Drogenabhängigkeit, die bereits eine Entzugsbehandlung durchgeführt haben und nun weiterführend an ihren zugrundeliegenden psychischen Belastungen arbeiten möchten. Ein besonderer Schwerpunkt der Abteilung ist die gemeinsame Behandlung von Sucht und Trauma. 

Der Eintritt auf allen drei Abteilungen erfolgt nach Anmeldung durch Sie als betroffene Person oder durch Zuweisung ihrer behandelnden Person. Sind Sie sich bitte bewusst, dass der Eintritt nach Warteliste erfolgt und Sie ggfs. mit etwas Wartezeit rechnen müssen. Für die genauen Kontaktdaten sehen Sie bitte die Website der einzelnen Abteilungen.

Bereichsleitung Abhängigkeitserkrankungen

Dr. med. Antje Monstein
Leitende Ärztin Bereich Abhängigkeitserkrankungen
Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie FMH
Tel. +41 (0)58 144 40 44
antje.monstein@stgag.ch

Andrea Dobrin Schippers
Bereichsleiterin Pflege Abhängigkeitserkrankungen
Tel. +41 (0)58 144 45 46
andrea.dobrin@stgag.ch

Leitung

Antje Monstein
Dr. med.
Antje Monstein
Ärztliche Leitung Abhängigkeitserkrankung
Psychiatrische Dienste Thurgau
Dr. med.
Antje Monstein
Andrea Dobrin Schippers
Andrea Dobrin Schippers
Bereichsleiterin Pflege Abhängigkeitserkrankung
Psychiatrische Dienste Thurgau
Andrea Dobrin Schippers

Veranstaltungen

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