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Spezialambulanz für Traumafolgestörungen

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Spezialambulanz für Traumafolgestörungen

Psychodiagnostische Abklärung, Beratung und Therapie

Traumatische Erlebnisse

Das Erleben oder Bezeugen von traumatischen Ereignissen, wie beispielsweise medizinischen Notfällen, Naturkatastrophen, Unfällen, physischer oder sexueller Gewalt in Kindheit und Erwachsenenalter aber auch von Kriegserlebnissen und Erlebnissen auf der Flucht, ist extrem belastend. Zusätzlich zu körperlichen Verletzungen können solche «Traumata» auch zu langfristigen seelischen Beeinträchtigungen führen. Dies insbesondere, wenn mehrfach traumatische und belastende Ereignisse erlebt wurden oder die Erlebnisse viele Konsequenzen nach sich gezogen haben.

Während die körperlichen Wunden sichtbar sind und meist sofort von Ärzten versorgt werden, bleiben die psychischen Beschwerden oft über viele Jahre hinweg unentdeckt und führen im Verborgenen zu grossem Leid. Viele Menschen leiden in der Folge unter ungewollten, immer wiederkehrenden Erinnerungen an die traumatischen Ereignisse. Auch Alpträume vom Geschehenen sind sehr häufig.

Diese Erinnerungen lösen meist starke Gefühle, wie Angst, Panik, Trauer, Wut, Ekel oder Scham aus. Aus diesem Grund versuchen die Betroffenen – meist erfolglos – das Erlebte zu vergessen, beginnen Auslöser für Erinnerungen zu vermeiden. Der Lebensradius schränkt sich so deutlich ein. Häufig kommt es aufgrund der Beschwerden langfristig auch zu Problemen in privaten Beziehungen und im Beruf. Dinge, die früher wichtig waren oder Freude gemacht haben, können plötzlich ihre Bedeutung verlieren. Die Sicht auf sich selbst, die Mitmenschen und die Welt verändert sich. Viele traumatisierte Menschen sind ausserdem sehr reizbar, nervös, schreckhaft, können sich nicht gut konzentrieren und leiden unter Schlafstörungen. Oft gelingt es Betroffenen aber, trotz der Erlebnisse und Symtpome, ihr Leben eine Weile fortzuführen bevor sie – möglicherweise nach einer erneuten Belastung – an ihre Bewältigungsgrenze stossen, so dass die Traumaerinnerungen und die psychischen Probleme überhandnehmen, sich eine Traumafolgestörung in Form einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) entwickelt.

Für wen wir arbeiten

Das ambulante Angebot richtet sich an Patientinnen und Patienten im Alter ab 16 Jahren, die an den psychischen Folgen einer oder mehrerer traumatischer Erlebnisse leiden. Zusätzlich zur Abklärung und Behandlung von Traumafolgestörungen sind Vorbeugung und Rückfallvermeidung zentrale Ziele unserer therapeutischen Arbeit. Für unsere Spezialambulanz wird eine ärztliche Zuweisung benötigt. Selbstanmeldungen sind nicht möglich.

Da unser therapeutischer Auftrag auf die spezifische Traumatherapie eingeschränkt ist, gilt als Behandlungsvoraussetzung ausserdem die psychiatrische Mitbehandlung durch einen externen Psychotherapeuten bzw. Psychiater.

Es können Patientinnen und Patienten aus der ganzen Schweiz behandelt werden.

Unser Therapieangebot

  • Psychodiagnostische Abklärungen nach kurz oder länger zurückliegenden Traumatisierungen  und darauf basierend ausführliche Befundung.
  • Ausarbeitung individueller Behandlungsvorschläge und Abstimmung des weiteren Vorgehens gemeinsam mit den Betroffenen und den Zuweisern bzw. Mitbehandlern.
  • Einzeltherapie: Ambulante traumatherapeutische Behandlung anhand wissenschaftlich anerkannter, manualisierter Verfahren.
  • Gruppentherapie: Begleitend zur ambulanten Einzeltherapie bieten wir bei gegebener Indikation eine Skillsgruppe speziell für Patienten mit Erstdiagnose PTBS an.

Unser Team

Die Sprechstunde wird seit September 2017 von Dr. rer. nat. Martina Ruf-Leuschner (Psychologin, approbierte Psychotherapeutin) geleitet. Sie arbeitete zuvor von 2003 bis 2017 zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin, später als akademische Rätin in der Arbeitsgruppe Psychotraumatologie der Universität Konstanz. Frau Ruf-Leuschner leitete dort verschiedene Forschungs- und Therapieprojekte im Bereich der Psychotraumatologie. Sie ist spezialisiert auf die Diagnostik und Behandlung von multipel und komplextraumatisierten Patienten.

Das Team der Sprechstunde für Traumafolgestörungen besteht aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Fachbereiche Psychiatrie und Psychologie. Alle Mitarbeitenden unterstehen dem Berufsgeheimnis.

Behandlungsdauer

In der Regel finden 1x wöchentlich ca. 90-120-minütige Einzeltherapietermine statt. Die Behandlungsdauer ist individuell sehr unterschiedlich, sie dauert ca. zwischen 20 und 50 Sitzungen. Bei gegebener Indikation bieten wir ausserdem die Teilnahme an einer 12wöchigen Skillsgruppe begleitend zur Einzeltherapie an.

Finanzierung

Die Kosten der ambulanten traumatherapeutischen Behandlung sowie der Teilnahme an der Skillsgruppe werden von den Krankenkassen übernommen.

Aufnahme & Procedere

Nach ärztlicher Zuweisung erfolgt ein Vorgespräch mit den Patientinnen und Patienten zur Abklärung einer Traumafolgestörung. Dabei handelt es sich um ein etwa 90minütiges Gespräch zur Prüfung der Indikation für eine Traumatherapie. Im direkten Anschluss erfolgt die Vorstellung der Behandlungsmöglichkeiten und ggfs. die Therapieplanung.

Bitte beachten Sie, dass es nach dem Vorgespräch noch zu einer Wartezeit auf einen freien Therapieplatz kommen kann.

Kontaktpersonen

Dr. rer. nat. Martina Ruf-Leuschner
Leiterin der Sprechstunde für Traumafolgestörungen
Sekretariat Tel. +41 (0)58 144 40 30
martina.ruf@stgag.ch

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