Drogenentzug & Therapie
Willkommen auf unserer offen geführten Station für Drogenentzug und Therapie
Wir begleiten Menschen im Alter von 16 - 65 Jahren, die ihren Substanzkonsum verändern oder beenden möchten – professionell, wertschätzend und individuell abgestimmt. Eine Aufnahme erfolgt bei uns auf freiwilliger Basis. Unsere recoveryorientierte Haltung und Zusammenarbeit auf Augenhöhe zeichnet uns aus.
Neben der Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen legen wir grossen Wert auf die umfassende Diagnostik und Therapie zusätzlich bestehender komorbider Erkrankungen/Störungen. Grundlage unserer Arbeit ist das Münsterlinger Modell der Suchtbehandlung, das folgende Elemente vereint:
- Restriktionsfreies Arbeiten mit Bearbeiten von Konsumereignissen während der Behandlung und ohne Urinkontrollen
- Recovery-orientierte Haltung auf Augenhöhe für Ihren eigenen Genesungsweg
- Zieloffene Behandlung mit individuellen Schwerpunkten wie Abstinenz, Konsumreduktion, Schadensminderung oder kontrolliertem Konsum
- Diagnostik und Behandlung zugrundeliegender psychiatrischer Erkrankungen wie z.B. Trauma, ADHS, Depression, Ängste usw.
Unser Behandlungsangebot
Wir bieten ein breites, multiprofessionelles Therapieprogramm, das medizinische, pflegerische, psychotherapeutische und sozialarbeiterische Aspekte miteinander verbindet:
- Medikamentengestützte, qualifizierte ärztliche und pflegerische Entzugs- und Entwöhnungsbehandlung
- Einmal wöchentlich stattfindende Visiten mit allen an Ihrer Behandlung beteiligten Personen, wo Sie Gelegenheit haben, Ihre Themen einzubringen
- Regelmässige therapeutische Gespräche mit den Ihnen zugeteilten Einzeltherapeut:innen und Bezugspersonen der Pflege
- Recovery-orientierte Genesungsberatung durch einen Peermitarbeiter
- auf Wunsch finden Angehörigengespräche, als auch Gespräche mit Ämtern oder Arbeitgebern statt
- Unterstützung durch unseren Sozialdienst
- Alternativmedizinische Interventionen wie NADA-Akupunktur oder Aromapflege
- Milieutherapeutische Alltagsgestaltung: gemeinsames Kochen, Backen, Einkaufen, Aufräumen und Saubermachen; Übernahme von Ämtlis für das Zusammenleben auf der Station
- Bei Bedarf gibt es die Möglichkeit für eine kurzzeitige tagesklinische Weiterbehandlung.
- Unterstützung bei der Suche nach einer ambulanten, tagesklinischen oder spezifischen stationären Weiterbehandlung (z.B. Traumastation)
Gruppenangebote
Unser vielfältiges Gruppenprogramm umfasst:
- Resilienztraining: Programm, um die psychische Widerstandsfähigkeit zu stärken und besser mit Stress und Krisen umgehen zu können
- Psychoedukation: Aufklärung über die Suchterkrankung, um das Verständnis zu verbessern, den Umgang mit der Krankheit zu erleichtern und Bewältigungsstrategien zu fördern
- Peer- und betroffenengeleitete Gruppen: Personen mit eigener Sucht- und Genesungserfahrung, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen nutzen, um andere Betroffene zu beraten und zu unterstützen
- Dialektisch Behaviorale Therapie – Sucht (DBT-S): spezielle psychotherapeutische Behandlung zum Erlernen von Fähigkeiten zur Emotionsregulation mit dem Ziel, den Umgang mit starken Emotionen und Suchtverhalten zu verbessern
- Training emotionaler Kompetenzen: Therapie zur Verbesserung der Stress-, Selbstwert- und Emotionsregulation
- Ergotherapie: unterstützt Sie dabei, Alltagsfähigkeiten wiederzuerlangen, die durch die Abhängigkeit beeinträchtigt wurden, um Selbstständigkeit und Lebensqualität zu verbessern
- Psychotherapiegruppe: gemeinsames Erarbeiten von Kenntnissen zum Abbau ungünstiger Denk- und Verhaltensmuster, Stärkung von Bewältigungsstrategien, Aufbau sozialer Kompetenzen und gegenseitiger Unterstützung durch Austausch und Feedback in einem geschützten Rahmen
- Konsumkompetenzgruppe: Erlernen von Fähigkeiten, Suchtverhalten so zu kontrollieren, dass Gesundheit und Wohlbefinden erhalten bleiben
- Mindfulness Based Stress Reduktion (MBSR): Lernen, durch bewusste Wahrnehmung des Augenblicks und eine nicht-wertende Haltung Stress zu reduzieren, Selbstwahrnehmung zu fördern und emotionale Regulation zu verbessern
Behandlungsdauer
Die Dauer des stationären Aufenthalts richtet sich nach dem individuellen Bedarf. In der Regel beträgt sie mehrere Wochen (z.B. 6-8). Ebenso bieten wir in Einzelfällen eine Intervallbehandlung an (d.h. Sie planen mit einigem Abstand mehrere wiederholte Aufenthalte, zwischen denen Sie das Gelernte daheim umsetzen).
Anmeldung und Eintritt
Wenn Sie Interesse an einer Behandlung haben oder Betroffene zuweisen möchten, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme:
Telefon: +41 (0)58 144 44 71
E-Mail: station.s2-pkm@stgag.ch
Wir informieren Sie gerne im persönlichen Kontakt über das Therapieangebot und den Aufnahmeprozess.
Unser Angebot richtet sich auch an ausserkantonale Personen.
Eine Zuweisung ist nicht notwendig.
Aufnahme Minderjähriger (ab 16 Jahren)
Für Jugendliche ab 16 Jahren besteht ein spezifisches Aufnahmeverfahren. Unser Behandlungsangebot umfasst ein 4–6-wöchiges Entzugs- und Stabilisierungsprogramm mit folgenden Schwerpunkten:
- Entzugsbehandlung
- Psychoedukation
- Skillstraining
- Ressourcen- und Resilienzförderung
- Diagnostik von Komorbiditäten
Im Rahmen unseres "Young People“-Programms bieten wir zusätzlich altersorientierte Gruppenangebote für 16- bis 25-Jährige an.
Für Informationen oder eine Anmeldung von Jugendlichen wenden Sie sich bitte direkt an die Stationsleitung Paul Schleyer.
Leitung Station für Drogenentzug und Therapie
Dr. rer. nat.
Jonathan Scheeff
Therapeutischer Leiter
Tel. +41 (0)58 144 41 41
Tel. direkt +41 (0)58 144 45 33
jonathan.scheeff@stgag.ch
Paul Schleyer
Stationsleiter
Tel. +41 (0)58 144 41 41
Tel. direkt +41 (0)58 144 44 76
paul.schleyer@stgag.ch