Reizblase und Dranginkontinenz
Wirkung einer Botox-Injektion
Bei Botulinumtoxin handelt es sich um ein Eiweiss, das vom Bakterium Clostridium botulinum produziert und unter dem Namen Botox® oder Dysport® vermarket wird. Botulinumtoxin kann die Impulse von Blasennerven blockieren, so dass eine Entspannung der Blasenmuskulatur eintritt. Dementsprechend wird Botulinumtoxin zur Behandlung der überaktiven Blase mit oder ohne Dranginkontinenz eingesetzt. Eine Botox®-Behandlung sollte erst dann stattfinden, wenn die Verhaltenstherapie und Beckenboden-Physiotherapie sowie Medikamente nicht erfolgreich waren oder zu relevanten Nebenwirkungen geführt haben. Botox® ist eine hocheffektive Therapie, die einen relevanten Einfluss auf den Harndrang, häufige Blasenentleerungen am Tag und in der Nacht sowie auch auf die Dranginkontinenz hat. Botox® ist eine Lokaltherapie der Harnblase, so dass Nebenwirkungen im gesamten Körper vermieden werden. Somit ist Botox® insbesondere auch für Patientinnen geeignet, die schon sehr viele Medikamente einnehmen. Botox®-Effekte treten 1 bis 3 Wochen nach den Injektionen in die Harnblasenwand auf und dauern ca. 6 Monate (bis zu 18 Monate) an. Der Wirkeintritt, die Wirkstärke und die Wirkdauer sind bei unterschiedlichen Patientinnen verschieden, aber bei der einzelnen Patientin bei wiederholten Botox®-Behandlungen immer konstant.