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Operative Behandlung der Belastungsinkontinenz

Operative Behandlung der Belastungsinkontinenz

Suburethrale Schlingeneinlage (TVT oder TOT)

Die suburethrale Schlingeneinlage (TVT oder TOT) gilt als der Goldstandard zur Behandlung einer Belastungsinkontinenz, bei der in einem kurzen Eingriff von ca. 15-30 Minuten über einen kleinen Schnitt an der Scheidenvorderwand ein Kunststoffband aus Polypropylen spannungsfrei vor der Harnröhre implantiert wird. Der Eingriff wird unter lokaler Betäubung (TVT) oder in Allgemeinnarkose (TOT) durchgeführt. Üblicherweise erfordert der Eingriff einen Krankenhausaufenthalt von zwei Tagen.

Die Erfolgs- und Heilungsraten liegen bei Langzeitbeobachtungen von bis zu 20 Jahren noch bei ca. 80-90 Prozent.

Füllstoffe zur Volumenvergrösserung der Harnröhre (Bulkamid®)

Als Alternative zur Implantation einer suburethralen Schlinge kann in Kurznarkose ein Füllstoff (z.B. Bulkamid®) in die Harnröhrenwand injiziert werden, was ca. 10-15 Minuten dauert. Die Platzierung des Füllstoffs führt zur Verbesserung des Verschlussmechanismus der Harnröhre und zur Kontinenz schon direkt nach der Operation. Diese Behandlung eignet sich insbesondere für ältere Patientinnen mit komplexen, schwerwiegenden Begleiterkrankungen und eingeschränkter Narkoseverträglichkeit oder wenn eine weniger invasive Therapie bevorzugt wird. Die übliche Dauer des Krankenhausaufenthalts beträgt zwei Tage.

Die Erfolgs- und Heilungsraten liegen bei Langzeitbeobachtungen von bis zu 7 Jahren noch bei ca. 65 Prozent. Bei unvollständiger Kontinenz kann die Operation wiederholt werden.

Operative Therapie bei Senkung der Genitalorgane

Eine Senkung der Beckenorgane kann auftreten, wenn die Beckenbodenmuskeln und/oder das Bindegewebe erschlaffen oder sich von ihrer Verankerung lösen. Häufig ist eine Senkung der weiblichen Genitalorgane durch Schwangerschaft und Geburt verursacht. Die Wahrscheinlichkeit einer chirurgisch behandlungsbedürftigen Senkung einer Frau bis zu ihrem 80. Lebensjahr beträgt ca. 11 Prozent.

Das Absinken der Gebärmutter und/oder der Vagina innerhalb des Beckens wird als Senkung (Deszensus) bezeichnet. Wenn die Gebärmutter und/oder die Vagina teilweise oder vollständig vor den Scheideneingang treten, spricht man demgegenüber von einem Prolaps. Eine Vorwölbung der vorderen Scheidenwand unter Einbeziehung der Harnblase wird als Zystocele bezeichnet. Eine Rektozele bezieht sich auf die Vorwölbung der hinteren Scheidenwand unter Einbeziehung des Enddarms. Das Tiefertreten der Gebärmutter in die Vagina wird als Gebärmutter-Deszensus genannt. Nach operativer Entfernung der Gebärmutter kann sich der Scheidendom mit Gebärmutterhals senken, was zu einem sog. Scheidenblindsackprolaps führen kann. Tritt Darm hinter der Gebärmutter oder des Gebärmutterhalses (nach operativer Gebärmutterentfernung) in die Vagina, wird dieser Zustand als Enterozele bezeichnet.

Bei Beschwerden aufgrund von Senkungen werden unterschiedliche Operationsverfahren angewendet. Die Wahl der geeigneten Operation hängt von der Art der Senkung ab, aber auch von weiteren Faktoren wie körperliche Aktivität, Sexualität und Begleiterkrankungen.

  • Eine Zystozele kann durch eine vaginale Raffung der vorderen Scheidenwand (sog. anteriore Kolporrhaphie) behandelt werden.
  • Die sackartige Vorwölbung der hinteren Scheidenwand Rektozele wird durch eine vaginale Raffung der hinteren Scheidenwand (sog. posteriore Kolporrhaphie) korrigiert.
  • Bei einer Senkung der Gebärmutter oder des Scheidendoms (nach operativer Gebärmutterentfernung) kann dieser entweder mittels eines Implantats (Netz) in der Kreuzbeinhöhle (Kolposakropexie) vaginal suspendiert oder an einer bandähnlichen Struktur im kleinen Becken (Vaginaefixatio sacrospinalis) befestigt werden.
  • Bei der Kolposakropexie werden die Bänder, die die Scheide im kleinen Becken stabilisieren und bei der Scheidensenkung überdehnt und funktionsunfähig sind, durch zwei Implantatstreifen (Netz) ersetzt. Der Eingriff wird hauptsächlich minimal-invasiv mittels einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) oder Roboter-assistiert (Da Vinci) durchgeführt.

Es ist uns wichtig, genügend Zeit für die Diskussion der unterschiedlichen Möglichkeiten einzuplanen und Sie gründlich zu beraten, damit Sie eine fundierte Entscheidung zusammen mit uns treffen können.

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