Hormone lokal und systemisch
Mit den Wechseljahren stellen die Eierstöcke die Produktion von weiblichen Hormonen langsam ein. Der daraus resultierende Hormonmangel führt zu vielfachen Beschwerden auch im Bereich der Blase und der Scheide. Trockenheit und Schmerzen, ständiger Harndrang, Harninkontinenz und vermehrte Blasenentzündungen können die Folge sein.
Viele dieser Beschwerden lassen sich mit einer lokalen Hormonbehandlung gut behandeln. Die Hormone werden als Creme oder Ovula (Scheidenzäpfchen) direkt in die Scheide eingeführt. In den ersten drei Behandlungswochen empfiehlt es sich, jeden Abend die Creme oder das Ovulum einzuführen. Als Erhaltungstherapie genügen grössere Abstände, zum Beispiel zweimal wöchentlich abends die Creme oder ein Ovulum. Die Therapie muss meistens über längere Zeit oder dauerhaft durchgeführt werden, da die Beschwerden sonst nicht selten erneut auftreten.
Hormoncremes oder Ovula sind sehr niedrig dosiert und wirken daher nur lokal im Bereich der Blase und Scheide. Sie helfen nicht bei Wechseljahrsbeschwerden wie z.B. Hitzewallungen. Gegebenenfalls kann dann eine höher dosierte, systemische Hormontherapie in Form von Pflastern oder Tabletten sinnvoll sein.