Peniskarzinom
Peniskarzinome machen weniger als 1% sämtlicher Karzinome beim Mann aus. Man rechnet mit 1-2 Fällen auf 100’000 Männern pro Jahr. Am häufigsten ist das Auftreten zwischen dem 60.-80. Lebensjahr. Als Ursachen werden chronisch-entzündliche Prozesse diskutiert, und die Beschneidung (Entfernung der Vorhaut) scheint das Peniskarzinom zu verhindern, wenn die Beschneidung im Kindesalter durchgeführt wird. Die primäre Läsion ist zu Beginn klein: Ein kleiner verhärteter evtl. geröteter, warzenartiger, unter Umständen geschwüriger Herd, der mit der Zeit grösser wird, dann in die tieferen Strukturen des Penis einwächst, schliesslich in den Lymphknoten Ableger (Metatasen) bildet und damit zur lebensgefährdenden Krankheit wird. Die Krankheit verläuft stets progredient, heilt somit nie spontan aus. Durch eine Phimose (Vorhautenge, die sich auch beim Mann zu jedem Zeitpunkt entwickeln kann) kann das Peniskarzinom lange Zeit verborgen bleiben. Deshalb sollten Phimosen beim älteren Mann immer saniert werden.
Die Diagnose eines Peniskarzinoms kann nur durch Biopsie (Gewebeentnahme) gesichert werden. Die Therapie ist operativ, im Anfangsstadium kann unter Umständen eine Beschneidung genügen, häufiger muss eine Penisteilamputation vorgenommen werden, evtl. auch die radikale Entfernung sämtlicher Penisanteile inklusive Lymphknoten. Lasertherapien sind nur in sehr ausgewählten Fällen möglich, da die Tiefe der Laserwirkung bzw. die Tumorausdehnung in die Tiefe nur unsicher beurteilt werden kann. Peniskarzinome bestehen aus Plattenepithel, welches nicht als strahlensensibel gilt, womit die Strahlentherapie keine primäre Therapieoption beim Peniskarzinom darstellt.