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Harninkontinenz

Harninkontinenz

Unter Harninkontinenz versteht man den unwillkürlichen und unkontrollierten Harnverlust. Eine Harninkontinenz ist relativ häufig: Rund 15% der Frauen zwischen 30 und 40 Jahren, 25% der Frauen zwischen 40 und 50 Jahren und über 60% der Patientinnen in Altersheimen klagen über irgendeine Form der Harninkontinenz. Bei Männern ist die Harninkontinenz etwas seltener, tritt aber mit zunehmenden Alter ebenfalls häufiger auf.

Es werden 5 Arten der Urininkontinenz unterschieden, Kombinationen sind möglich:

  • Urgeinkontinenz (imperativer Harndrang): Urinverlust bei nicht unterdrückbarem Bedürfnis Wasser zu lösen. Kommt zustande durch unkontrollierte Kontraktion oder Fehlmeldungen der Harnblase aus verschiedenen Gründen. Z.B. bei Harnwegsinfekt, lokalen Drangursachen wie Steine/Tumoren, oder aber aufgrund fehlender Blasenkontrolle durch das zentrale Nervensystem, wie häufig bei alten Patienten infolge Arteriosklerose, Parkinson, Alzheimer etc. zu beobachten. Die Therapie besteht in erster Linie in der Beseitigung der lokalen Urge- (Drang-) Ursache, im Übrigen stehen heute verschiedene, die Blasenmuskulatur hemmende Medikamente zur Verfügung.
  • Belastungsinkontinenz (Stressinkontinenz): Urinabgang bei gefüllter Harnblase infolge Drucksteigerung im Bauchraum und gleichzeitig ungenügendem Harnröhrenverschlussmechanismus. So kommt es zum Urinverlust bei Husten, Lachen, Niesen, Lasten heben, etc. Sie ist die häufigste Inkontinenzform der Frau. Therapeutisch kommen verschiedene operative Verfahren wie auch das Tragen von Scheidenpessaren etc. in Frage. Bei Männern tritt die Stressinkontinenz in erster Linie nach Prostataoperationen auf. In diesen Fällen ist meist die konservative Therapie mit Beckenbodentraining erfolgreich, gelegentlich ist jedoch die Implantation einer Schliessmuskelprothese notwendig.
  • Überlaufinkontinenz: Urinverlust aufgrund einer übervollen Harnblase bei chronischem Abflusshindernis. Wird häufig bei Männern infolge Prostatavergrösserung beobachtet. Die Therapie besteht in der operativen Korrektur des chronischen Abflusshindernisses, d.h. in der Regel der sog. kleinen Prostataoperation.
  • Reflexinkontinenz: Völliger Verlust der Blasenkontrolle. Diese Form der Inkontinenz tritt bei neurologischen Erkrankungen auf, z.B. bei Multipler Sklerose oder Querschnittslähmung. Die Therapie ist schwierig, neben Medikamenten und Ableitung der Blase kann manchmal eine Elektrostimulation versucht werden, unter Umständen sind Blasenaufbauplastiken mit Darm etc. notwendig.
  • Extraurethrale Inkontinenz: Mündung von harnableitenden Kanälen ausserhalb des Schliessmuskels. Möglich aufgrund von Missbildungen oder als Folge von schweren Entzündungen im kleinen Becken, was zu sogenannten Fisteln (Verbindungen) z.B. zwischen Blase und Scheide führt. Die Therapie dieser Inkontinenzform kann nur auf operativem Wege erfolgen.
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