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Brustoperation

Brustoperation

Ziel der chirurgischen Behandlung von Brustkrebs ist die Entfernung des Tumors mit ausreichendem Sicherheitsabstand. Zudem wird überprüft, ob Ableger in den Lymphknoten vorliegen. Die Entfernung des Tumors im Gesunden und die Entfernung allfälliger Lymphknotenableger soll:

  1. Rückfälle in der Brust oder Achselhöhle verhindern und
  2. Informationen über die Prognose liefern.

Ablauf einer Brustoperation

Eine Brustoperation bedarf neben der eigentlichen Operation einer gewissen Vorbereitung als auch Nachkontrolle. Welche Gespräche und Untersuchungen wann stattfinden, wird nachfolgend beschrieben.

  • Operations-Vortag

    In der Regel kommen Sie am Vortag von 9.00 bis etwa 17.00 Uhr ambulant auf die Pflegestation. Dort werden folgende Untersuchungen und Vorbereitungen durchgeführt: eine Ultraschalluntersuchung der Bauchorgane, ein Röntgen der Lunge, eventuell eine Markierung der Wächterlymphknoten des Brusttumors, eine Blutentnahme, ein Gespräch mit dem Narkosearzt, eine Untersuchung und Aufklärung durch den Operateur und ein Gespräch mit der Bezugspflegeperson und der Brustpflegespezialistin. Am Vortag der Operation dürfen Sie wie gewohnt essen und trinken. Ebenfalls erfahren Sie auf der Station, um welche Zeit Sie ungefähr zur Operation am folgenden Tag geplant sind.

  • Operations-Tag

    Ab Mitternacht dürfen Sie nicht mehr essen, sowie keine Milchprodukte mehr einnehmen. Ab 5.00 Uhr dürfen Sie nicht mehr trinken. Sie dürfen duschen und sich die Zähne putzen, sich jedoch nicht eincremen. Bitte achten Sie darauf, dass am Vortag eingezeichnete Stellen an der Brust nicht verwischen. Entfernen Sie Schmuck und Piercings schon zu Hause. Zu vereinbarter Zeit treten Sie nüchtern auf die Pflegestation ein. Vor der Operation erhalten Sie Medikamente, die Ihnen den Ablauf der Operation angenehmer gestalten und ggfs. wird die Drahtmarkierung durchgeführt.

    Die Operation dauert etwa zwei Stunden. Im Operationssaal werden Ihnen die Haare in der Achsel gekürzt und Sie erhalten einen Blasenkatheter. Zum Schutz vor Entzündungen erhalten Sie während der Operation einmalig ein Antibiotikum. Damit das Wundsekret nach der Operation abfliessen kann, wird Ihnen während der Operation zudem eine Drainage in die Brust eingelegt. Zur Vermeidung einer Nachblutung erhalten Sie nach der Operation einen straffen Brustdruckverband.

    Nach der Operation werden Sie in der Aufwachstation überwacht und im Anschluss durch die Pflegefachfrau auf die Bettenstation gebracht. Blutdruck und Puls sowie das Wundgebiet werden in den ersten Stunden nach der Operation regelmässig überwacht. Einige Stunden nach der Operation dürfen Sie in Begleitung austehen und wenn Sie sich gut fühlen, dürfen Sie sich auch frei bewegen. Etwa vier Stunden nach der Operation dürfen Sie wieder trinken und etwas Leichtes essen. Bei Bedarf erhalten Sie Schmerzmittel.

  • Operations-Folgetag

    Bei Wohlbefinden dürfen Sie sich frei auf der Station bewegen und reduzieren damit das Risiko einer Thrombose (Blutgerinnsel in der Vene). Sie dürfen wie gewohnt essen und trinken. Der Brustdruckverband wird ab dem zweiten Tag nach der Operation täglich durch den Arzt, die Brustpflegespezialistin oder die Pflegefachperson gewechselt. Die Drainage wird bei geringer Fördermenge entfernt. Bei den täglichen Arztvisiten wird jeweils das weitere Vorgehen besprochen und Sie können Fragen stellen. Von der Brustpflegespezialistin werden Sie regelmässig für Gespräche besucht. Durch Sie wird Ihnen vor dem Austritt, an Stelle des Brustdruckverbandes, ein fester BH angepasst. Der Austritt erfolgt ungefähr nach vier bis fünf Tagen. Vor dem Austritt erhalten Sie von dem Stationsarzt für die Schmerzmedikamente ein Rezept, ein Arbeitsunfähigkeitszeugnis, einen Austrittsbericht sowie einen Termin in der Sprechstunde des Operateurs zur Nachkontrolle und Besprechung der Nachbehandlung.


Sentinel-Wächter-Lymphknoten Biopsie

In geeigneten Fällen ist die Sentinel(Wächter)-Lymphknoten-Biopsie Standard. Durch diese Methode kann bei vielen Patientinnen die unnötige Entfernung von Achsellymphknoten und damit die verbundenen Nebenwirkungen (Bewegungseinschränkungen, Lymphödem) vermieden werden. Falls aufgrund der Grösse des Tumors oder anderer Gegebenheiten keine Sentinel-Lymphknoten-Biopsie durchgeführt werden darf, werden die Achsellymphknoten unterhalb der Armvene entfernt. Die Anzahl Lymphknoten in einer Achselhöhle variiert von einer Patientin zur anderen stark und kann zwischen 10 und mehr als 60 liegen. Mit der Gewebe(lymph-)flüssigkeit werden Zellen der Brust in die Lymphknoten der Achselhöhle transportiert.

  • Vorbereitung und Ablauf

    ​​​​​​Bei den Vorbereitungen für die Sentinel-Lymphknoten-Biopsie am Vortag der Operation wird leicht radioaktive Flüssigkeit um den Tumor gespritzt, welche über die Lymphbahnen abfliesst und im Sentinel-Lymphknoten hängen bleibt. Das Lymphszintigramm zeigt die Lage des Wächter-Lymphknotens an.

    • Zu Beginn der Operation wird um den Tumor zusätzlich ein blauer Farbstoff eingespritzt, welcher nach dem Massieren der Brust die Lymphknoten färbt.
    • Mittels Gamma-Detektor werden die radioaktiv markierten Lymphknoten aufgesucht und durch einen kleinen Schnitt (in der Achselhöhle) entfernt. Dabei leistet der blaue Farbstoff zusätzliche Hilfe und Sicherheit.
    • Eine Schnellschnittuntersuchung während der Operation zeigt, ob der entnommene Sentinel(Wächter)-Lymphknoten frei von Tumorzellen ist oder ob sich Ableger finden.
    • Wenn sich Ableger im Sentinel-Lymphknoten finden, müssen die Lymphknoten in der unteren Achselhöhle oft ebenfalls entfernt werden, wenn die Wahrscheinlichkeit gross ist, dass weitere tumorbefallene Lymphknoten vorliegen.
    • Nur in wenigen Fällen kann es vorkommen, dass erst in der mikroskopischen Feinuntersuchung eine Ansammlung von Tumorzellen nachgewiesen wird. Dann kann eine nachträgliche Entfernung der Achsellymphknoten erforderlich sein.

Schnellschnittuntersuchung während der Operation

Während einer noch laufenden Operation können Gewebeproben vom Pathologen untersucht werden. Dadurch erhält der Operateur wichtige Informationen, die für den Umfang der Operation entscheidend sind.

Für die Schnellschnittuntersuchung wird das Operationspräparat in die Pathologie geschickt. Dort wird umgehend eine kleine Gewebeprobe (1-2 cm gross) aus dem makroskopisch auffälligen Bereich entnommen und auf einer Metallplatte auf minus 50°C tiefgefroren. Hieraus wird ein hauchdünner Gefrierschnitt hergestellt und unter dem Mikroskop untersucht. Die Schnellschnittuntersuchung dauert gesamthaft 20 – 30 Minuten, das Ergebnis wird sofort telefonisch an den Operationssaal durchgegeben.

Das übrige Gewebe des Operationspräparates wird anschliessend weiter aufgearbeitet und mikroskopisch untersucht. Das endgültige Ergebnis für das gesamte Operationspräparat ist erst einige Tage später erhältlich. Es kann zusätzliche, am Schnellschnittmaterial selber nicht festgestellte Befunde enthalten, die evtl. eine Nachoperation nötig machen.

Operationsmöglichkeiten und -techniken

Wurde früher bei der Brustkrebsdiagnose üblicherweise die gesamte Brust entfernt, so wird heutzutage bevorzugt brusterhaltend, wenn es der Brustkrebs zulässt, operiert.

Brusterhaltende Operation

Bei der brusterhaltenden Operation entfernt man nur den Tumor und einen Saum aus gesundem Gewebe, nicht aber die ganze Brust. Je nach Lage des Tumors muss während der Operation das umliegende Gewebe verschoben werden, um ein optimales kosmetisches Ergebnis zu erhalten. Sollte eine Brustwarze dadurch nach unten zeigen, kann ein Versetzen derselben die Ästhetik verbessern. Die feine Narbe verläuft rund um den Warzenhof. Nach brusterhaltender Operation gilt die Strahlentherapie als Standard, um eventuell noch vorhandene Krebszellen in den Lymphbahnen abzutöten.

Brustentfernung

Früher war die Entfernung der Brust (Ablatio mammae, Mammaamputation oder Mastektomie) Standard, da davon ausgegangen wurde, dass die Entfernung von möglichst viel Gewebe die Ausbreitung der Krankheit verhindern könne. Aber auch heute gibt es manchmal Gründe, die gegen eine brusterhaltende Operation sprechen.

Dies kann in vielen Fällen eine zusätzliche Belastung für die Patientin bedeuten. Auf Wunsch kann sofort oder zu einem späteren Zeitpunkt mit dem Wiederaufbau der Brust begonnen werden. Nähere Informationen hierzu erhalten Sie unter nachfolgendem Punkt «Brustrekonstruktion».

Falls kein Wiederaufbau erwünscht ist, stehen unsere Burstpflegespezialistinnen (Breast Care Nurses) für eine individuelle Beratung bezüglich BH-Einlagen zur Verfügung.

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