Newsletter Herbst 2023
Sehr geehrte Zuweiserinnen und Zuweiser
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen
Als thurmed & Spital Thurgau AG verstehen wir uns seit jeher als gewichtiger, verantwortungsvoller und verlässlicher Gesundheitsanbieter im Kanton Thurgau. Im Zentrum steht stets das Wohl unserer Patientinnen und Patienten. Doch nichts geht ohne partnerschaftliche Zusammenarbeit im Verbund der verschiedenen Player, so mit dem Kanton, den Kostenträgern und den übrigen Leistungserbringern, darunter in erster Linie auch mit Ihnen, geschätzte Zuweiserinnen und Zuweiser, liebe Kolleginnen und Kollegen.
Seit Jahren stehen wir alle im Fokus der Gesundheitspolitik, zu teuer, zu ineffizient, zu viele Anbieter, so die landläufige Meinung. In diesem Spannungsfeld sind wir gefordert, uns durch stetige Entwicklung, Optimierung und Innovation den sich wandelnden Bedürfnissen am «Gesundheitsmarkt» anzupassen. Eine breite Palette an solider Versorgung anzubieten, dabei jederzeit höchste Qualitätsstandards zu erfüllen, unsere Patientinnen und Patienten immer zufrieden zu stellen, einen Beitrag zu Aus-, Fort- und Weiterbildung zu leisten, dabei möglichst kosteneffizient und ressourcenschonend zu arbeiten, dies sind nur ein paar Facetten unserer aktuellen Herausforderungen. Auch Ihnen wird es wohl nicht anders ergehen.
In diesem Kontext freuen wir uns, Ihnen über zahlreiche Neuerungen und Entwicklungen in unserer Spital Thurgau zu berichten und Sie mit dem vorliegenden Newsletter auf unsere Reise mitzunehmen. Bei Fragen stehen Ihnen die Autoren der verschiedenen Beiträge, aber auch die Spitaldirektion, jederzeit gerne zur Verfügung.
PD Dr. med. Thomas A. Neff, MBA
CMO Akut (Ärztlicher Direktor Münsterlingen)
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Standortübergreifende Organisation der Spital Thurgau
Die Spital Thurgau investiert weiter in die standortübergreifende Organisation der akutsomatischen Kliniken und verfolgt ein massgeschneidertes Behandlungsangebot an beiden Häusern.
Dass wir in der Schweiz ein hochentwickeltes und qualitativ kaum zu überbietendes Gesundheitssystem haben ist unbestritten. Dies hat jedoch auch seinen Preis. Die seit Jahren unaufhaltsam wachsenden Gesundheitskosten stehen im Fokus der Gesundheitspolitik, der Kostendruck auf die Spitäler ist allgegenwärtig.
Für unsere Spital Thurgau spielt dabei eine zusätzliche Rolle, dass wir mit der Akutversorgung seit jeher an zwei Standorten präsent sind. Was aus Sicht der Bevölkerung, nämlich das Spital in der Nähe zu haben, durchaus attraktiv sein mag, ist aus Perspektive Unternehmen nicht immer ideal. Zwei Standorte bedeuten kleinere standortbezogene Fallzahlen, weniger Synergiemöglichkeiten, eine zwingend notwendige Redundanz bei kostenintensiven Räumlichkeiten, Technik und Infrastruktur sowie die Bereitstellung und das Vorhalten von Fachkompetenz und Personal an zwei Standorten.
Um aus der Not eine Tugend zu machen, entstand bereits im Jahr 2002 mit der Radiologie ein erstes übergreifendes Institut mit Modellcharakter. Ab 2015 folgten Schlag auf Schlag weitere standortübergreifende Kliniken wie die Urologie, Chirurgie, Hand- und Plastische Chirurgie, die Frauenklinik und mittlerweile auch ausgewählte Fachbereiche wie die Onkologie oder kürzlich die Intensivmedizin.
Die enormen Vorteile dieser standortübergreifenden Organisation liegen auf der Hand. Fallbündelung und Zentrumsbildung wird möglich, Know-how und Fachkompetenz für beide Standorte sind stets und in hoher Qualität verfügbar, Personalengpässe können übergreifend bewältigt werden, die gemeinsame Aus-, Fort- und Weiterbildung erweitert das Angebotsspektrum, wir lernen voneinander, unterstützen uns gegenseitig bei den Prozessen, u.v.a.m.
Durch die echt gelebte und intensive übergreifende Zusammenarbeit in den mittlerweile meisten Kliniken sowie mehreren Fachbereichen konnte sich die Spital Thurgau, trotz der zwei Standorte oder gerade wegen dieser Herausforderung, das breite Spektrum medizinischer Angebote und Leistungsaufträge nachhaltig sichern und sich, mit dem kranken Menschen stets im Zentrum, zu einem attraktiven Partner in der Gesundheitsversorgung der Thurgauer Bevölkerung weiterentwickeln. Die standortübergreifende Zusammenarbeit ermöglicht uns, dass wir nicht zwei Regionalspitäler sind, sondern Angebot und Qualität eines echten Zentrumsspitals an zwei Standorten erbringen können.
Deshalb investieren wir aus Überzeugung, überall dort wo sinnvoll, auch in Zukunft in eine umfassend standortübergreifende Organisation der Kliniken mit ihren vielfältigen Angeboten.
PD Dr. med. Thomas A. Neff, MBA
CMO Akut (Ärztlicher Direktor Münsterlingen)Agnes König, MHA/MPH
CNO Akut (Pflegedirektorin Münsterlingen) -
Erweiterung der Spitaldirektion Akutsomatik
Die "Spitaldirektion Akut" wird um einen Chefarzt Innere Medizin erweitert - Prof. Dr. med. Andreas Schoenenberger wird in die Spitaldirektion berufen.
Die beiden Kliniken für Innere Medizin mit ihren Fachbereichen stellen zusammen die weitaus grösste Klinik in der Spital Thurgau dar. Die Bedeutung der Inneren Medizin für die thurmed/Spital Thurgau wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen.
Aufgrund der demographischen, epidemiologischen und medizinischen Entwicklung wird die Anzahl internistischer, multimorbider und oft auf Unterstützung angewiesener Patientinnen und Patienten zunehmen.
Um die internistische Erfahrung direkt in Erarbeitung der Entscheide der Spitaldirektion integrieren zu können, hat die Geschäftsleitung entschieden, die Spitaldirektion um ein Mitglied aus der Inneren Medizin zu erweitern. Prof. Andreas Schoenenberger wird ab September zusätzliches Mitglied der Spitaldirektion Akut. Analog zu Doris Rathgeb ist er dabei nicht Mitglied der Geschäftsleitung thurmed/Spital Thurgau. Die Funktionen, Aufgaben und Kompetenzen in den beiden Kliniken für Innere Medizin verändern sich ebenfalls nicht. Am Kantonsspital Münsterlingen bleibt Prof. Robert Thurnheer unverändert Chefarzt 1.
Die Spitaldirektion Akut setzt sich nun zusammen aus Norbert Vetterli, der den Lead und seine Funktion Standortübergreifend wahrnimmt, aus den beiden ärztlichen Direktoren Thomas Neff und Markus Müller, aus Andreas Schoenenberger als Internist sowie den beiden Pflegeleitungen Agnes König und Doris Rathgeb.Rolf Zehnder, CEO
Prof. Dr. med. Andreas Schoenenberger, Chefarzt Innere Medizin Münsterlingen -
Neuorganisation der Frauenklinik Spital Thurgau
Im Frühling 2021 wurde die Zusammenlegung der Frauenkliniken der Kantonsspitäler Frauenfeld und Münsterlingen zur übergreifend organisierten Frauenklinik Spital Thurgau beschlossen. Per 1. August 2023 erfolgt die Übergabe der Führung an Dr. med. Markus Kuther.
Wie bereits im Vorfeld informiert, wurde die Frauenklinik Spital Thurgau per 1. August 2023 nun der alleinigen Verantwortung des Klinikdirektors Dr. med. Markus Kuther unterstellt. Der ehemalige Chefarzt, Prof. Dr. med. Mathias Fehr, hat die Klinikführung abgegeben und wird als Chefarzt gynäkologische Onkologie seine wissenschaftliche Tätigkeit in der Frauenklinik intensivieren und weiterhin Teil der Versorgung von Patientinnen mit Krebserkrankungen sein. Dr. med. Margret Hüsler-Charles hat sich entschieden, eine neue Herausforderung anzunehmen und die Spital Thurgau zum 31. Juli 2023 zu verlassen. Wir bedanken uns für ihr Engagement in der Frauenklinik und wünschen ihr für die Zukunft alles Gute.
Wir freuen uns, dass Dr. med. Wieland Sell die Stellvertretung von Dr. med. Markus Kuther am Standort Frauenfeld übernommen hat. Beide werden ihr Pensum bis auf Weiteres auf beide Standorte aufteilen. Dr. med. Fioravante Frischknecht obliegt weiterhin die Stellvertretung am Standort Münsterlingen.
Seit Mitte September 2023 dürfen wir uns über weitere Verstärkung freuen. Dr. med. Elke Prentl, von 2010 bis 2022 Chefärztin an der Klinik für Geburtshilfe am Kantonsspital Winterthur, ist als Leitende Ärztin mit Schwerpunkttitel Fetomaternale Medizin neu für die Geburtshilfe am Kantonsspital Frauenfeld verantwortlich. Am Standort Frauenfeld können auch weiterhin Risikoschwangerschaften und -geburten sowie Spontangeburten bei Beckenendlage und Gemini durchgeführt werden. Wir sind glücklich, dass wir mit Frau Prentl eine bestqualifizierte, erfahrene Ärztin gewinnen konnten und freuen uns darauf, mit ihr gemeinsam die Geburtshilfe in Frauenfeld weiter zu stärken.
Die Ultraschall-Sprechstunde am Standort Frauenfeld wird derzeit durch Dr. med. Norbert Wagner und Dr. med. Elena Seifert durchgeführt. Nach ihrer Einarbeitungszeit wird Dr. med. Elke Prentl diese Spezialsprechstunde in Frauenfeld übernehmen.
Dr. med. Markus Kuther
Klinikdirektor Frauenklinik -
Standortübergreifende Intensivmedizin
Die Spital Thurgau organisiert die Intensivmedizin-Kompetenzen standortübergreifend auf hohem Behandlungs- und Qualitätsniveau.
Im Rahmen einer zukunftsorientierten Gesamtstrategie hat die Spital Thurgau in der Vergangenheit bereits verschiedene Kliniken standortübergreifend organisiert und zusammengeführt.
Die Intensivmedizin stellt einen zentralen und anspruchsvollen Bereich dar, der von der Geschäftsleitung der thurmed/Spital Thurgau auf Anfang 2023 unter die organisatorische Gesamtleitung von PD Dr. med. Thomas A. Neff gestellt wurde. Seither führt er die beiden Intensivstationen häuserübergreifend zusammen mit den ärztlichen Leitern, Dr. med. Tobias Hübner am Kantonsspital Münsterlingen und Dr. med. Matthias Moos am Kantonsspital Frauenfeld sowie den beiden Bereichsleitungen Intensivpflege, Marion Springer in Frauenfeld und Dominik Zaum in Münsterlingen.
Die Intensivmedizin hat sich, wie viele andere Fachbereiche auch, in den letzten Jahren zunehmend zu einem eigenständigen und hochspezialisierten Fachgebiet entwickelt. Intensivstationen sind Plattformen, multidisziplinäre Arbeitsorte mit Teams aus Intensivmedizinern (FMH Intensivmedizin), Intensiv-Fachpflegekräften (NDS HF Intensivpflege) und weiteren ärztlichen und nicht-ärztlichen Fachspezialisten, die bei Bedarf konsiliarisch beigezogen werden.
Kantonsspitäler mit dem Leistungsspektrum einer erweiterten Grundversorgung sowie auch spezialisierten und hochspezialisierten Angeboten müssen heutzutage in der Intensivmedizin ein Behandlungs- und Qualitätslevel erbringen, welches sich nicht mehr wesentlich von dem einer universitären Versorgung unterscheidet. Daher sind eine entsprechende intensivmedizinische Behandlungskompetenz und Behandlungsqualität an beiden Häusern ein zentrales Element, um die gegenwärtigen Leistungsaufträge im angebotenen Spektrum der internistischen und chirurgischen Fächer zu erhalten und allenfalls neue zu entwickeln. Insbesondere im Rahmen der hochspezialisierten Medizin oder der Akkreditierung von Organzentren in der Krebsbehandlung ist ein entsprechend aufgestelltes intensivmedizinisches Leistungsangebot unabdingbar.
Die neu standortübergreifende Organisation der Intensivmedizin bietet die Chance, die Zusammenarbeit zwischen den beiden Intensivstationen zu vertiefen, die Gesamtheit der Intensivbehandlungsplätze optimal zu bewirtschaften sowie fachliche und personelle Synergien gewinnbringend zu nutzen. Gemeinsam gewährleisten wir somit ein modernes, qualitativ hochstehendes und zukunftsorientiertes intensivmedizinisches Behandlungsangebot im Kanton Thurgau.
PD Dr. med. Thomas A. Neff, MBA
CMO Akut (Ärztlicher Direktor Münsterlingen)
Chefarzt AIOS (Anästhesie, Intensivmedizin, Operationszentrum und Schmerzmedizin) -
Kooperation in der Pankreaschirurgie
Chirurgie Spital Thurgau kooperiert in der Pankreaschirurgie mit dem Kantonsspital St. Gallen
Die Thurgauer Pankreaschirurgie wird in Zukunft zentral am Kantonsspital St. Gallen durch unsere Spital Thurgau-Pankreaschirurgen durchgeführt. Zuweisung, Primärabklärung, Indikationsstellung, Vorbereitung und Nachbehandlung bleiben im Thurgau.
In der Behandlung der Erkrankungen des Pankreas, vor allem beim Pankreaskarzinom, spielt die Chirurgie weiterhin eine entscheidende Rolle und die Resektion eines Tumors ist die einzige Chance auf Heilung.
Spezialisierung und Bündelung der Pankreaschirurgie sind hierbei entscheidend, um eine hohe Fallzahl an einem Zentrum zu gewährleisten. Dies ermöglicht es nicht nur den Chirurginnen und Chirurgen Routine im Operationssaal zu behalten, sondern garantiert auch dem gesamten Behandlungsteam Routine in der Pflege und Betreuung nach einer Operation. Die dabei erlangte Routine ist entscheidend für die Verbesserung der Behandlungsergebnisse und das Management von Komplikationen. Studien haben gezeigt, dass bei Patientinnen und Patienten, die an Zentren für Pankreaschirurgie behandelt werden, bessere Ergebnisse erzielt werden.
Aus diesem Grund kooperiert die Spital Thurgau AG seit Neuerem mit dem Kantonsspital St. Gallen auf dem Gebiet der Pankreaschirurgie. Wichtig - für Sie als Zuweiser ändert sich dadurch nichts. Wir bitten Sie, Ihre Patientinnen und Patienten weiterhin an die Kantonsspitäler Frauenfeld oder Münsterlingen zuzuweisen. Die interdisziplinäre Abklärung erfolgt dann jeweils dort vor Ort und alle Patienten werden nach wie vor am Thurgauer Tumorboard besprochen. Im Falle einer Operation werden sie durch unseren Prof. Pascal Probst für die Operation aufgeklärt. Für präoperative Vorabklärungen werden sie allenfalls direkt durch das Kantonsspital St. Gallen kontaktiert. Die Operation selbst wird dann durch Prof. Pascal Probst in St. Gallen zusammen mit dem dortigen Pankreasteam durchgeführt. Nach dem stationären Aufenthalt in St. Gallen erfolgen Nachbehandlung und alle Kontrollen wiederum wohnortsnah an unseren beiden Kantonsspitälern Frauenfeld oder Münsterlingen.
Wir möchten Ihnen und Ihren Patientinnen und Patienten mit dieser Kooperation sowohl eine wohnortsnahe spezialisierte Betreuung als auch eine zentralisierte Versorgung bieten!Prof. Dr. med. Pascal Probst
Leitender Arzt Chirurgische Klinik -
Chirurgische Ausbildung am Operationsroboter
Künftig können junge Chirurginnen und Chirurgen in der Spital Thurgau besser am Roboter ausgebildet werden.
1989 hat erstmals in der Schweiz eine laparoskopische Operation stattgefunden. Dies war der erfolgreiche Start der minimal- invasiven Chirurgie, welche sich zunehmend auch bei komplexen Operationen durchgesetzt hat. Um die Jahrtausendwende wurde der erste Operationsroboter («da Vinci») zugelassen. Insbesondere bei komplexen Operationen in engen anatomischen Räumen mit eingeschränkter Sicht bietet der Roboter hervorragende Möglichkeiten durch die stabile Kameraführung, das vergrösserte dreidimensionale Bild und die erweiterten Freiheitsgrade der Instrumente im Gegensatz zur laparoskopischen Chirurgie. Zurzeit werden solche Eingriffe nur durch die erfahrensten Operateure durchgeführt. Die jüngere Generation von Chirurginnen und Chirurgen ist aber sehr technikaffin und möchte auch an dieser modernen Technologie teilhaben. Zudem wird der Bedarf an versierten Robotik-Operateuren in naher Zukunft steigen. Es wird somit Zeit, auch jüngere Operateure am Roboter auszubilden.
Teaching-Eingriffe können hervorragend mit dem Roboter instruiert werden, wenn man eine zweite Operations-Konsole («Dual-Console») hat. Im Gegensatz zur offenen oder laparoskopischen Chirurgie kann bei einer kurzfristigen Unterstützung oder Übernahme der Operation durch den «Instruktor» dies ohne Instrumenten- bzw. Positionswechsel der Operateure stattfinden. Wie beim Autofahrlehrer geht die Kontrolle des Roboters bei Berührung der Instrumente oder auf Knopfdruck auf den «Lehrer» über, sodass die Operation unterbruchsfrei weiterlaufen kann. Ebenso ist mit einer «Dual-Console» sichergestellt, dass alle beteiligten Operateure das identische Operationsfeld vor Augen haben, einzelne Strukturen und die Schnittführung können zur Instruktion im Bild markiert werden. Somit ist auch das Teaching von Teilschritten deutlich einfacher geworden.
Insgesamt erachten wir die sorgfältige und strukturierte Ausbildung unserer jungen Operateure als eminent wichtig. Da die Roboter assistierte Chirurgie aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken ist, wird die Spital Thurgau eine «Dual- Console» beschaffen. Dadurch werden wir für zukünftige Ärzte noch attraktiver sein, denn bisher bieten nur ganz grosse Spitäler diese Möglichkeit an.Prof. Dr. med. Markus K. Müller
CMO (Ärztlicher Direktor Frauenfeld)
Klinikdirektor ChirurgieDr. med. Fabian Hauswirth
Chefarzt Chirurgische Klinik Münsterlingen -
AI-assistierte Endoprothetik
Ein neuer Meilenstein in der Orthopädie Spital Thurgau: Roboter-assistierte Endoprothetik kommt noch dieses Jahr in den Thurgau.
Künstliche Intelligenz mit ihren Auswirkungen und Möglichkeiten ist aktuell in allen Medien präsent. Auch in der modernen Orthopädie spielt sie eine zunehmende Rolle und entwickelt sich ständig weiter. OP-Roboter sind bereits seit Jahren im praktischen Einsatz, brachten aber bisher noch viele ungelöste Probleme mit sich. Jetzt kommen neue, ausgereifte Systeme auf den Markt, die entscheidende Lösungen und Vorteile mit sich bringen. Wir haben die Entwicklung aufmerksam verfolgt und es bietet sich jetzt die Möglichkeit, diese Technik auch in der Spital Thurgau einzusetzen. Für die Knie-Endoprothetik ist eine neue Generation von OP-Robotern verfügbar, die in den USA und Israel bereits erfolgreich eingesetzt werden. Es sind Assistenzsysteme, die keineswegs selbstständig agieren, sondern den Operateur unterstützen. Sie benötigen vor der Operation keine aufwändige oder invasive Diagnostik. Durch intraoperative Navigation können Weichteile und Knochenstrukturen exakt referenziert und die Operations-Möglichkeiten können digital simuliert werden. Mit beeindruckender Präzision können dann die Knochen Resektionen, durch den Operateur geleitet, durchgeführt werden. Hierbei entfallen zentrale Operationsschritte, welche der Operateur bisher subjektiv, aufgrund seiner Erfahrung oder mittels Navigationsunterstützung, selber bestimmte. Durch die präzise Resektion soll eine bessere Funktionalität, schnellere Schmerzfreiheit und Rehabilitation erzielt werden. Unsere Orthopäden werden zurzeit in den USA intensiv zur AI-assistierten Endoprothetik geschult. Wir planen, bis Ende 2023 die erste Operation dieser Art bei uns in der Spital Thurgau durchzuführen. Aufgrund der Sensibilität der Sensoren und der integrierten Hochgeschwindigkeitskamera kann der Roboter nicht zwischen unseren Standorten transportiert werden. Daher werden diese Eingriffe lediglich in Frauenfeld angeboten. Geeignete Patienten aus der Region Münsterlingen können durch unsere standortübergreifende Zusammenarbeit ebenfalls von dieser Innovation profitieren.
Animation: AI-assistierten Endoprothetik
Prof. Dr. med. Ralf Zettl
Klinikdirektor Orthopädische Klinik -
Neugestaltung der Nuklearmedizin im Team Radiologie Plus
Im Jahr 2024 findet der Umbau und die Angebotserweiterung mit Neu-Installation eines PET/CT Geräts modernster Bauart in der Nuklearmedizin am Kantonsspital Frauenfeld statt. Zusätzlich der Umbau der Radionuklid-Therapiestation am Kantonsspital Münsterlingen inkl. der Erweiterung auf vier Betten.
Im Zuge der Neuorientierung der Nuklearmedizin innerhalb des Team Radiologie Plus kommt es 2024 zu einer baulichen Umgestaltung und Angebotserweiterung an den Standorten Frauenfeld und Münsterlingen.
Im Kantonsspital Frauenfeld wird zusätzlich zum derzeitigen SPECT/CT ein PET/CT neuester Generation installiert. Neu eingeführt werden sollen in diesem Zusammenhang Rb-82 PET/CT Untersuchungen zur kardialen Ischämiediagnostik. Diese sollen die bereits im Team Radiologie Plus in Münsterlingen etablierte Methodik der Herz MRT ergänzen. Zukünftig wird die Alzheimer-Demenz Diagnostik mittels PET/CT forciert, da hier im Zuge der baldigen Einführung vielversprechender Therapieoptionen mittels Anti-Amyloid Antikörper (Lecanemab, Donanemab) von einer signifikanten Zunahme der Amyloid-Plaques Diagnostik mittels PET/CT ausgegangen werden kann. Die Errichtung von bis zu 5 Radionuklid-Applikationsräumen wird hier einen reibungsfreien und raschestmöglichen Patientenumlauf gewährleisten.
Am Standort Münsterlingen verbleibt das diagnostische Angebot mittels PET/CT und SPECT/CT vorerst bis auf weiteres unverändert. Hier kommt es allerdings zu einer Offensive im Bereich der nuklearmedizinischen Therapien. Das derzeitige 1-Bett Therapiezimmer für Schilddrüsen-Radionuklid-Therapien wird 2024 umgebaut, sodass es optional auch als 2-Bett Zimmer genutzt werden kann. Zusätzlich wird ein weiteres 2-Bett Zimmer für Radionuklid-Therapien adaptiert, sodass insgesamt 4 Therapiebetten zur Verfügung stehen werden. Ab spätestens 2024 wird mit der Lu-177 PSMA Liganden-Therapie bei metastasiertem kastrationsresistentem Prostata-Ca begonnen. Derzeit ist diese Therapie als Drittlinien Therapie nach Therapieversuchen mittels Adrogendeprivation bzw. Taxan-basierter Chemotherapie vorgesehen. Diese Therapie zeigt ein äusserst geringes Nebenwirkungsprofil und wird in der Regel von den Patienten sehr gut toleriert. Erste klinische Studien zeigen äusserst vielversprechende Resultate, sodass in naher Zukunft diese Therapieoption bereits zu einem früheren Zeitpunkt im Krankheitsverlauf eingesetzt werden könnte. Insgesamt werden 4-6 Zyklen verabreicht, bei denen die Patienten derzeit jeweils 3 Tage im Spital verweilen müssen (eine mögliche weitere Verkürzung auf maximal 2 Tage bzw. möglicherweise sogar auf 1 Tag ist seitens des BAG bereits in Evaluation).
Ziel an beiden Standorten ist es, die Umbaumassnahmen unter Vollbetrieb zu gestalten, sodass es standortübergreifend zu keinen Einschränkungen des derzeitigen diagnostischen und therapeutischen Angebots kommt.
PD Dr. med. Benjamin Halpern, MBA
Leitender Arzt Radiologie -
News aus der Urologie
Neue Impulse für die onkologische minimalinvasive Roboterchirurgie am Kantonsspital Münsterlingen durch neuen Chefarzt Dr. med. Jan Klein.
Ich freue mich, mich Ihnen als Chefarzt der Urologie des Kantonsspitals Münsterlingen vorzustellen. Seit dem 1. Juli 2023 bin ich in der Spital Thurgau tätig. Nach Studium in Heidelberg und der urologischen Ausbildung im SLK Klinikum in Heilbronn bei Prof. J. Rassweiler habe ich dort die laparoskopische und robotische Urochirurgie sowie Endourologie erlernt. Als leitender Oberarzt habe ich dort diese Gebiete weiterentwickelt und neue Techniken (z.B. robotische Steinchirurgie) eingeführt. Ebenso etablierte ich anschliessend als leitender Oberarzt in der Uniklinik Ulm, unter der Leitung von Prof. C. Bolenz, die robotische Tumorchirurgie bei den urologischen Krebserkrankungen von Niere, Blase und Prostata. Mein nächster Schritt führte mich zurück nach Heilbronn. Dort übernahm ich die geschäftliche und klinische Leitung sowie den Praxissitz einer Belegarztklinik mit angeschlossener Uropraxis. Nach 3 erfolgreichen Geschäftsjahren bin ich nun mit viel Enthusiasmus und Freude in die Bodenseeregion zur Spital Thurgau gewechselt.
Meine Lieblingsfelder sind die robotische Uro- und Tumorchirurgie sowie die Endourologie. Das breite Angebot an Operationstechniken und Operationsknowhow vertieft die bereits bestehende Expertise in minimalinvasiven Techniken. Wir können nun insbesondere für die HSM Zystektomie unser Portfolio noch präziser den Ansprüchen unserer Patienten durch verschiedene Harnableitungen, die ich in Ulm mit aufgebaut habe und die wir nun auch im Thurgau etablieren wollen, anpassen. Die Philosophie der Urologie der Spital Thurgau der letzten 5 Jahre, nämlich das Fachgebiet der Urologie nach dem state of the art Ansatz der minimalinvasiven Chirurgie in Endourologie und robotischer Chirurgie anzubieten und zu entwickeln, wird somit weiter gestärkt.
Alle Faktoren zusammen dienen dazu, eine optimale Patientenversorgung an den Standorten der Spital Thurgau zu erbringen und Schwerpunkte wie die HSM Zystektomie und das Prostatakarzinomzentrum, dessen Leitung ich von Prof. A. Anastasiadis übernommen habe, weiter auszubauen.
Diese Synergien führen täglich zu einem Mehr als nur der Summe aller Teile und ich freue mich sehr, ein Baustein dieses Teams zu sein.
Dr. med. Jan Klein
Chefarzt Urologische Klinik MünsterlingenProf. Dr. med. Thomas Herrmann
Klinikdirektor UrologieDr. med. Jan Klein, Chefarzt Urologie Kantonsspital Münsterlingen -
Neuer Gesamtleiter Rettungsdienst Spital Thurgau
Sascha Janssen, Dipl. Rettungssanitäter mit über 20 Jahren Berufs- und Führungserfahrung übernimmt per 1. Oktober 2023 die Gesamtleitung des Rettungsdienstes der Spital Thurgau.
Um auch in Zukunft der Einsatzentwicklung und den zunehmenden fachlichen, organisatorischen und personellen Herausforderungen im Rettungswesen des Kantons Thurgau gerecht zu werden, hat die Geschäftsleitung der thurmed/Spital Thurgau die Stelle einer Gesamtleitung für den Rettungsdienst geschaffen.
In einem sorgfältigen Rekrutierungsverfahren ist es gelungen, mit Herrn Sascha Janssen eine hoch motivierte, bestens qualifizierte, erfahrene und menschlich integre Persönlichkeit zu gewinnen.
Herr Janssen bringt über 20 Jahre an Berufs- und Führungserfahrung als Dipl. Rettungssanitäter HF auf verschiedenen Funktionsstufen und Einsatzebenen mit. So war er neben seiner regulären Einsatztätigkeit im Rettungsdienst beispielsweise über viele Jahre auch als Einsatzleiter Sanität bei Schutz und Rettung Zürich tätig und hat in diversen Arbeits- und Projektgruppen mitgewirkt. Bis zu seinem Stellenwechsel leitete er ein Projekt zum Thema «Integration präklinische/r Fachspezialist/in in das Schweizer Rettungswesen». Beim präklinischen Fachspezialisten handelt es sich um ein neues Berufsbild, geschaffen zur künftigen Unterstützung und Entlastung der angestammten Einsatzkräfte im Rettungsdienst, dies v.a. im Kontext eines zunehmend problematischen Fachkräftemangels im Rettungswesen schweizweit.
Herr Janssen, der über universitäre Studienabschlüsse in Medizinrecht (MLS) und Leadership und Management (MSc) verfügt, engagiert sich seit vielen Jahren auch als Dozent an Fachhochschulen und Höheren Fachhochschulen, wo er auch weiterhin seine Erfahrung und sein Wissen einbringen und weitergeben wird.
Mit seinen fundierten Fachkenntnissen, seiner langjährigen Berufs- und Führungserfahrung sowie seiner Persönlichkeit überzeugt Herr Janssen auf ganzer Linie. Wir freuen uns auf seine Mitarbeit und sind zuversichtlich, auch in Zukunft und gemeinsam mit Ihnen die Herausforderungen in der Notfallversorgung der Thurgauer Bevölkerung zu meistern.
PD Dr. med. Thomas A. Neff, MBA
CMO Akut (Ärztlicher Direktor Münsterlingen)
Chefarzt Rettungsdienst Spital Thurgau -
Präsenz der Pädiatrie am Kantonsspital Frauenfeld
Pädiatrisch-neonatologische Versorgung am Kantonsspital Frauenfeld – Präsenz und organisation werden angepasst.
Zum 1. April 2023 wurde, nach sorgfältiger Vorbereitung, am Kantonsspital Frauenfeld eine sogenannte «Kinder-Permanence» eröffnet. Durch eine tagsüber ausgebaute pädiatrisch-neonatologische Präsenz sollte in erster Linie die Versorgung der Neugeborenen in Frauenfeld auf neue Füsse gestellt werden, der diensthabende Pädiater aber gleichzeitig auch für pädiatrische Fragestellungen der Kliniken, z.B. bei Kindern auf der Chirurgie oder der Notfallstation, niederschwellig zur Verfügung stehen.
Die erste Zeit nach Eröffnung war als Pilotphase ausgelegt. Dabei hat sich gezeigt, dass der kinderärztliche Facharzt am Kantonsspital Frauenfeld wenig zum Einsatz kam. Dies ist sicherlich darauf zurück zu führen, dass die niedergelassenen Pädiater den Grossteil der pädiatrischen Grundversorgung in der Region Frauenfeld professionell und zur Zufriedenheit sicherstellen.
Aus diesem Grund haben wir die ursprüngliche Idee überdacht und angepasst. Wir halten an der pädiatrischen Präsenz am Kantonsspital Frauenfeld mit Fokus auf die Neugeborenen-Versorgung fest und sind von 08.00 bis 12.00 Uhr mit einem Facharzt vor Ort. Ausserhalb der regulären Präsenzzeit erfolgt die Unterstützung für das Kantonsspital Frauenfeld in neonatologischen und pädiatrischen Belangen entweder telefonisch oder als Konsiliar-Einsatz durch den Dienstarzt der Klinik für Kinder und Jugendliche aus dem Kantonsspital Münsterlingen.
Prof. Dr. med. Peter Gessler
Chefarzt Klinik für Kinder und Jugendliche -
Spezialisierte Depressionsstation Erwachsenenpsychiatrie
Die Erwachsenenpsychiatrie der Psychiatrischen Dienste Thurgau (PDT) der Spital Thurgau hat ein wichtiges Spezialangebot für die Behandlung von therapieresistenten und schwer behandelbaren Depressionen entwickelt¹.
Therapeutische Beziehung im Mittelpunkt
Zentral in der Depressionsbehandlung ist nebst dem Fachwissen eine therapeutische Beziehung auf Augenhöhe, die sich durch Authentizität, Empathie, Transparenz und Wertschätzung auszeichnet. Erst dies ermöglicht den Vertrauensaufbau mit den Patientinnen und Patienten, welche sich infolge der Vertrauensgrundlage gegenüber den multiprofessionellen Mitarbeitenden öffnen und sich besser auf den psychotherapeutischen Prozess einlassen können.Psychoedukation, Angehörigen- und Peerarbeit
Die Wahrnehmung von Emotionen ist in der Depression beeinträchtigt, sodass das psychische Erleben weder für die Patientinnen und Patienten selbst noch die pflegerischen oder ärztlich-psychologischen Betreuungspersonen ohne Weiteres zugänglich ist. Deshalb sind unsere Teammitarbeitenden spezifisch in Beziehungs- und Kommunikationskompetenzen geschult, um beispielsweise suizidale Krisen frühzeitig zu erkennen und suizidpräventive Massnahmen einzuleiten. Für eine gelingende Depressionsbehandlung sind jedoch auch die Kompetenzen der Patientinnen und Patienten selbst sowie deren Angehörigen wichtig. Diese Kompetenzen werden von uns in Form von Psychoedukationsgruppen sowie Angehörigen- und Peer²-Gesprächen vermittelt.Psychedelika-assistierte Psychotherapie
Eine medizinisch hochspezialisierte Behandlung für therapieresistente Depressionen ist die Psychedelika-assistierte Psychotherapie. Diese Spezialform der Psychotherapie verwendet subsidiär bewusstseinsverändernde Substanzen (z.B. das Psychedelikum Psilocybin), um bei therapieresistenten oder chronischen Depressionen, bei denen Antidepressiva oder Psychotherapie zu wenig oder gar nicht geholfen haben, einen therapeutischen Durchbruch zu erzielen. Die Wirksamkeit der Psychedelika kommt dabei vor allem dadurch zustande, indem die psychotherapeutischen Problemfelder während des veränderten Bewusstseinszustandes aus einer neuen Perspektive betrachtet werden und dadurch ein psychotherapeutischer Veränderungsprozess überhaupt erst ermöglicht wird. Diese Therapieform ist bewilligungspflichtig, gehört in fachkundige Hände unter Supervision, was in unserem Setting der Fall ist.Mind-Body-Medicine
Integrative Verfahren mit erwiesener Wirksamkeit in der Depressionsbehandlung, wie zum Beispiel Phytotherapie, Lichttherapie, Körper- und Bewegungstherapie, Akupunktur, sowie Entspannungs- und Achtsamkeitsverfahren, werden nach Indikation zusätzlich angewendet. Damit können Medikamentennebenwirkungen reduziert und die Selbstwirksamkeit der Patientinnen und Patienten zusätzlich verbessert werden.PD Dr. med. Rainer Krähenmann, MHBA
Ärztlicher Direktor Psychiatrische Dienste Thurgau
¹Psychotherapie der Depression (PT1)
²In der Schweiz werden Menschen mit eigener Krisenerfahrung als qualifizierte Peers, bzw. Expertinnen und Experten aus Erfahrung ausgebildet und zertifiziert -
AKIT der Psychiatrischen Dienste Thurgau
Ambulant/Aufsuchendes Kriseninterventionsteam (AKIT) der Psychiatrischen Dienste Thurgau
Seit Januar 2023 profitieren Kinder und Jugendliche in akuten psychiatrischen Krisen von einer intensiven und kurzfristigen Therapie mit dem primären Ziel einer Stabilisierung.
Während maximal 3 Monaten werden Jugendliche und deren Familien in einer intensiven und kurzfristigen Krisenintervention in ihrer Widerstandskraft gegenüber Belastungen gestärkt, mit dem primären Ziel einer Stabilisierung. Die Krisenintervention unterstützt nicht nur die betroffenen Jugendlichen selbst, sondern auch ihre Familie und umliegende Systeme. Jede Behandlung wird auf die individuelle Situation massgeschneidert. Termine finden vorwiegend ambulant statt, bei Bedarf jedoch auch aufsuchend. Die Intensität der Behandlung ist im Durchschnitt 2-4 Termine pro Woche. Zudem bietet das AKIT einen 24/7 Bereitschaftsdienst an, welcher die Familie rund um die Uhr telefonisch und bei Bedarf auch vor Ort unterstützen kann.
Die Indikation für AKIT ergibt sich aus einem akuten grossen Leidensdruck mit hoher Dringlichkeit, bei der dennoch eine Therapie ausserhalb des sicheren stationären Rahmen zu verantworten ist (Ausschlusskriterien: akute Suizidalität, akute Psychosen etc.). Anmeldungen bitte über den üblichen Zuweisungspfad, Direktanmeldungen nur in Ausnahmefällen.
Das Team hat eine Behandlungskapazität von 16-20 Behandlungsplätzen. Damit können pro Jahr ca. 72 Kriseninterventionen durchgeführt werden. In den ersten 6 Monaten kam es zu 115 Anmeldungen, es wurden 63 Vorgespräche geführt, insgesamt 45 Behandlungen in die Wege geleitet, wovon 27 bereits abgeschlossen sind. In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle ging es um Stabilisierung, diagnostisch mehrheitlich im Bereich von depressiven Erkrankungen und Angsterkrankungen. Die primären Behandlungsaufträge der Stabilisierung wurden in den meisten Fällen erreicht. Wir haben ein hoch motiviertes Team, dem die rasche Einarbeitung gelungen ist und welches seit Start des Projektes unter voller Auslastung arbeitet. Das Angebot wird von den Jugendlichen und ihren Familien genutzt und mit grosser Dankbarkeit fast immer positiv angenommen.
Dr. med. Bruno Rhiner
Chefarzt Kinder- und Jugendpsychiatrie -
St. Katharinental: Ambulante Rehabilitation etabliert
Mit Einführung im Jahr 2021 hat sich die multiprofessionelle ambulante Rehabilitation zu einem festen Bestandteil unseres vielfältigen Angebots entwickelt.
Auch im ambulanten Setting steht das komplette rehabilitative Angebot der Klinik aus den Bereichen Medizin, Psychosomatik, Psychologie, Physiotherapie, Physikalische Therapie, Manuelle Therapie, Interventionelle Schmerztherapie, Wassertherapie, Medizinische Trainingstherapie, Ergotherapie, Körpertherapie, Bewegungstherapie, Aktivierungstherapie, Logopädie, Wundmanagement, Stomapflege, Ernährungsberatung und Sozialdienst als Einzel- und Gruppenangebot zur Verfügung. Eine Vielzahl an themenzentrierten Workshops für unsere Patientinnen und Patienten runden das Angebot ab.
Katharinental, ein Ort der Ruhe und Kraft, im Einklang mit der Natur, was viel bewegt.
Es erwartet Sie:
- ein ärztliches Team aus den Fachbereichen Physikalische Medizin und Rehabilitation, Rheumatologie, Allgemeine Innere Medizin, Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates, Geriatrie, Psychiatrie und Psychosomatik.
- ein therapeutisches Team aus den Fachbereichen Physiotherapie, Physikalische Therapie, Ergotherapie und Logopädie mit einer Vielzahl an Zusatzqualifikationen wie Sportphysiotherapie, Bobath-Therapie, Triggerpunkt-Behandlung und Dry Needling, Manuelle Therapie, Osteopathie, Sportphysiotherapie, Lymphtherapie, Kraniosakraltherapie, Pilates, Motorische Neurorehabilitation, Beckenbodentherapie, Hypnosetherapie und Handrehabilitation.
- beste Unterstützung durch die Teams der Ernährungsberatung und des Sozialdienstes.
- ein vielfältiges kulturelles Angebot im Bereich Geschichte und eine kulinarisch äusserst spannende und kreative Gastronomie.
Gerne senden wir Ihnen auf Anfrage unter: reha.ksk@stgag.ch weiteres Informationsmaterial zu oder stehen Ihnen telefonisch unter +41 58 144 63 07 zur Verfügung.
Dr. med. Michael Ames
Oberarzt mbF Klinik St. KatharinentalDr. med. Stefan Goetz
COO Rehabilitation
Ärztlicher Direktor Klinik St. KatharinentalNeuer Gehgarten im Innenhof der Klinik St. Katharinental