Standortübergreifende Organisation der Spital Thurgau
Die Spital Thurgau investiert weiter in die standortübergreifende Organisation der akutsomatischen Kliniken und verfolgt ein massgeschneidertes Behandlungsangebot an beiden Häusern.
Dass wir in der Schweiz ein hochentwickeltes und qualitativ kaum zu überbietendes Gesundheitssystem haben ist unbestritten. Dies hat jedoch auch seinen Preis. Die seit Jahren unaufhaltsam wachsenden Gesundheitskosten stehen im Fokus der Gesundheitspolitik, der Kostendruck auf die Spitäler ist allgegenwärtig.
Für unsere Spital Thurgau spielt dabei eine zusätzliche Rolle, dass wir mit der Akutversorgung seit jeher an zwei Standorten präsent sind. Was aus Sicht der Bevölkerung, nämlich das Spital in der Nähe zu haben, durchaus attraktiv sein mag, ist aus Perspektive Unternehmen nicht immer ideal. Zwei Standorte bedeuten kleinere standortbezogene Fallzahlen, weniger Synergiemöglichkeiten, eine zwingend notwendige Redundanz bei kostenintensiven Räumlichkeiten, Technik und Infrastruktur sowie die Bereitstellung und das Vorhalten von Fachkompetenz und Personal an zwei Standorten.
Um aus der Not eine Tugend zu machen, entstand bereits im Jahr 2002 mit der Radiologie ein erstes übergreifendes Institut mit Modellcharakter. Ab 2015 folgten Schlag auf Schlag weitere standortübergreifende Kliniken wie die Urologie, Chirurgie, Hand- und Plastische Chirurgie, die Frauenklinik und mittlerweile auch ausgewählte Fachbereiche wie die Onkologie oder kürzlich die Intensivmedizin.
Die enormen Vorteile dieser standortübergreifenden Organisation liegen auf der Hand. Fallbündelung und Zentrumsbildung wird möglich, Know-how und Fachkompetenz für beide Standorte sind stets und in hoher Qualität verfügbar, Personalengpässe können übergreifend bewältigt werden, die gemeinsame Aus-, Fort- und Weiterbildung erweitert das Angebotsspektrum, wir lernen voneinander, unterstützen uns gegenseitig bei den Prozessen, u.v.a.m.
Durch die echt gelebte und intensive übergreifende Zusammenarbeit in den mittlerweile meisten Kliniken sowie mehreren Fachbereichen konnte sich die Spital Thurgau, trotz der zwei Standorte oder gerade wegen dieser Herausforderung, das breite Spektrum medizinischer Angebote und Leistungsaufträge nachhaltig sichern und sich, mit dem kranken Menschen stets im Zentrum, zu einem attraktiven Partner in der Gesundheitsversorgung der Thurgauer Bevölkerung weiterentwickeln. Die standortübergreifende Zusammenarbeit ermöglicht uns, dass wir nicht zwei Regionalspitäler sind, sondern Angebot und Qualität eines echten Zentrumsspitals an zwei Standorten erbringen können.
Deshalb investieren wir aus Überzeugung, überall dort wo sinnvoll, auch in Zukunft in eine umfassend standortübergreifende Organisation der Kliniken mit ihren vielfältigen Angeboten.
PD Dr. med. Thomas A. Neff, MBA
CMO Akut (Ärztlicher Direktor Münsterlingen)
Agnes König, MHA/MPH
CNO Akut (Pflegedirektorin Münsterlingen)