AKIT der Psychiatrischen Dienste Thurgau
Ambulant/Aufsuchendes Kriseninterventionsteam (AKIT) der Psychiatrischen Dienste Thurgau
Seit Januar 2023 profitieren Kinder und Jugendliche in akuten psychiatrischen Krisen von einer intensiven und kurzfristigen Therapie mit dem primären Ziel einer Stabilisierung.
Während maximal 3 Monaten werden Jugendliche und deren Familien in einer intensiven und kurzfristigen Krisenintervention in ihrer Widerstandskraft gegenüber Belastungen gestärkt, mit dem primären Ziel einer Stabilisierung. Die Krisenintervention unterstützt nicht nur die betroffenen Jugendlichen selbst, sondern auch ihre Familie und umliegende Systeme. Jede Behandlung wird auf die individuelle Situation massgeschneidert. Termine finden vorwiegend ambulant statt, bei Bedarf jedoch auch aufsuchend. Die Intensität der Behandlung ist im Durchschnitt 2-4 Termine pro Woche. Zudem bietet das AKIT einen 24/7 Bereitschaftsdienst an, welcher die Familie rund um die Uhr telefonisch und bei Bedarf auch vor Ort unterstützen kann.
Die Indikation für AKIT ergibt sich aus einem akuten grossen Leidensdruck mit hoher Dringlichkeit, bei der dennoch eine Therapie ausserhalb des sicheren stationären Rahmen zu verantworten ist (Ausschlusskriterien: akute Suizidalität, akute Psychosen etc.). Anmeldungen bitte über den üblichen Zuweisungspfad, Direktanmeldungen nur in Ausnahmefällen.
Das Team hat eine Behandlungskapazität von 16-20 Behandlungsplätzen. Damit können pro Jahr ca. 72 Kriseninterventionen durchgeführt werden. In den ersten 6 Monaten kam es zu 115 Anmeldungen, es wurden 63 Vorgespräche geführt, insgesamt 45 Behandlungen in die Wege geleitet, wovon 27 bereits abgeschlossen sind. In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle ging es um Stabilisierung, diagnostisch mehrheitlich im Bereich von depressiven Erkrankungen und Angsterkrankungen. Die primären Behandlungsaufträge der Stabilisierung wurden in den meisten Fällen erreicht. Wir haben ein hoch motiviertes Team, dem die rasche Einarbeitung gelungen ist und welches seit Start des Projektes unter voller Auslastung arbeitet. Das Angebot wird von den Jugendlichen und ihren Familien genutzt und mit grosser Dankbarkeit fast immer positiv angenommen.
Dr. med. Bruno Rhiner
Chefarzt Kinder- und Jugendpsychiatrie